Anlässlich des heutigen Internationalen Frauentags fordert die Volkssolidarität mehr Gleichberechtigung für Frauen in der Erwerbs- und Sorgearbeit. Denn noch immer sind es meist die Frauen, die sich neben ihrem Beruf um die Haus- und Erziehungsarbeit kümmern. Laut dem Zweiten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung bedeutet das konkret: täglich 4 Stunden und 13 Minuten Sorgearbeit für Frauen und damit 52% mehr als für Männer.
Diese ungleiche Verteilung bedeutet gleich auf mehreren Ebenen ökonomische Nachteile für Frauen: denn die Sorgearbeit, die sie für Familie und Partnerschaft übernehmen, ist nicht nur nicht bezahlt, sie führt auch dazu, dass Frauen häufig in Teilzeit arbeiten. Damit ist ein geschlechtsspezifischer Verdienstunterschied vorprogrammiert. Der jüngst vorlegte Kurzbericht des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern zum Gender Pay Gap zeigt, dass Frauen hierzulande 6% weniger verdienen als Männer. Der Abstand ist zwar geringer als auf Bundesebene (18%), jedoch seit Jahren konstant. Ab dem 30. Lebensjahr und damit parallel zur Geburt des ersten Kindes fallen Frauen mit ihrem Bruttoverdienst hinter ihre männlichen Kollegen zurück.
Annett Gläser, Geschäftsführerin der Volkssolidarität in Mecklenburg-Vorpommern erklärt: „Um die Lohnlücke endlich zu schließen, müssen sowohl bessere politische Rahmenbedingungen geschaffen werden als auch ein gesellschaftliches Umdenken stattfinden. Wir fordern daher eine flexiblere Arbeitszeitgestaltung und die gezielte Förderung von Teilzeitarbeit für Männer. Frauen müssen darin bestärkt werden auch mit ihren privaten Verpflichtungen Verantwortung in Führungspositionen zu übernehmen. Es kann nicht sein, dass die Geburt eines Kindes dazu führt, dass Frauen in ihrer beruflichen Entwicklung ausgebremst werden. Beide Elternteile sollten betriebliche Strukturen vorfinden, die die gleichberechtigte Teilung von Erwerbs- und Sorgearbeit ermöglicht, ohne berufliche Diskriminierung zu erfahren.“