Internationale Wochen gegen Rassismus

Internationale Wochen gegen Rassismus

Landesverband der Volkssolidarität beteiligt sich mit eigener Kampagne

Bundesweit finden vom 20.03-02.04.2023 wieder die Internationalen Wochen gegen Rassismus statt. „Misch dich ein!“ lautet in diesem Jahr das Motto der von der Stiftung gegen Rassismus organisierten Aktionswochen. Zum ersten Mal beteiligt sich der Landesverband der Volkssolidarität Mecklenburg-Vorpommern daran mit einer eigenen Kampagne.

Annett Gläser, Geschäftsführerin des Landesverbandes, macht deutlich: „Rassismus und Vorurteilen gegenüber Minderheiten können wir nur gemeinsam begegnen. In der Volkssolidarität leben wir das Miteinander und Füreinander– Rassismus hat da keinen Platz. Wir alle müssen uns jeden Tag aufs Neue stark machen gegen jegliche Form von rassistischer Diskriminierung und Rassismus im Alltag couragiert begegnen.“

Rassismus ist in Deutschland immer noch weit verbreitet. 61 % der Gesamtbevölkerung ist der Meinung, dass Rassismus „Alltag in Deutschland“ ist. Mehr als ein Fünftel der Gesamtbevölkerung (22 %) hat selbst schon einmal Rassismus erfahren.1 Dabei zeigt sich, dass Diskriminierung aufgrund der vermeintlich ethnischen Zugehörigkeit in allen Lebensbereichen auftritt, sei es in der Ausbildung, am Arbeitsplatz oder bei der Wohnungssuche. Wie sehr rassistische Denkweisen in den Köpfen der Menschen gerade in Mecklenburg-Vorpommern verankert sind, zeigt eindrucksvoll die kürzlich vorgelegte Studie Lagebild Rassismus: „Angst schwingt immer mit.“ Erfahrungen von Frauen in Mecklenburg-Vorpommern. Die darin zu Wort kommenden Frauen berichten von permanenten Bedrohungssituationen für sich und ihre Familien, von ständiger Unsicherheit und unzähligen Situationen, in denen sie sich ausgegrenzt fühlen. Dadurch wird es ihnen extrem erschwert am öffentlichen Leben teilzuhaben und ihren Alltag zu bewältigen.2

„Als Teil der weißen Mehrheitsgesellschaft ist diese soziale Ausgrenzung schwer nachzuvollziehen. Oft fehlt es an wirklichem Interesse und Empathie für Menschen mit Migrationserfahrung. Statt nach Unterschieden zu suchen, sollten wir Gemeinsamkeiten finden“, betont Annett Gläser. Sie erklärt weiter: „Deshalb unterstützen wir das Motto „Misch dich ein!“. Wir sollten es nicht einfach hinnehmen, wenn jemand – absichtlich oder unbewusst – rassistische oder beleidigende Kommentare macht. Vielmehr müssen wir für die angegriffene Person einstehen und uns solidarisch zeigen. Nur so können wir festverankerte Denkmuster aufbrechen.“

Unter dem Titel „Miteinander gegen Rassismus. Füreinander einstehen“ zeigt die Volkssolidarität mit Plakaten und Aufklebern in ihren Einrichtungen in ganz Mecklenburg-Vorpommern während der Internationalen Wochen gegen Rassismus Haltung für eine vielfältige und aufgeschlossene Gesellschaft. Die Aktionswochen werden in diesem Jahr mit einer Auftaktveranstaltung im Schweriner Schloss eröffnet. Daneben gibt es zahlreiche weitere Veranstaltungen in Mecklenburg-Vorpommern und im gesamten Bundesgebiet. Weitere Informationen dazu:

https://stiftung-gegen-rassismus.de/veranstaltungskalender

 

1Vgl. Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM): Rassistische Realitäten: Wie setzt sich Deutschland mit Rassismus auseinander? Auftaktstudie zum Nationalen Diskriminierungs- und Rassismusmonitor (NaDiRa), Berlin 2022 , S. 101

2Lola für Demokratie in MV e.V. (2021): Lagebild Rassismus: „Angst schwingt immer mit.“ Erfahrungen von Frauen in Mecklenburg-Vorpommern. Stralsund.